Biografie
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Geburtstag
2. August 1937 (87 Jahre alt)
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Geboren in
Berlin, Deutschland
Gundula Janowitz (* 2. August 1937 in Berlin) ist eine österreichische Opern-, Oratorien- und Konzertsängerin (lyrischer Sopran).
Karriere:
Gundula Janowitz studierte in Graz und begann bereits Ende der 1950er Jahre in hochrangigen Ensembles zu singen (etwa „Die Schöpfung“ mit Herbert von Karajan, 1960). 1959 engagierte Karajan sie als „Barbarina“ in Mozarts Le nozze di Figaro an die Wiener Staatsoper, deren ständiges Mitglied sie 1962 wurde. In den 1960er- und 1970er-Jahren war sie eine der international meistgefragten Sängerinnen ihres Fachs und erarbeitete sich eine umfassende und weitbeachtete Diskografie von Johann Sebastian Bach bis Richard Strauss in Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Dirigenten (ihr zeitweiliger Mentor Karajan, Otto Klemperer, Karl Böhm, Eugen Jochum, Leonard Bernstein, Rafael Kubelik, Georg Solti, Carlos Kleiber).
Einer der Arbeitsschwerpunkte von Janowitz war die Gestaltung von Liederabenden, so mehrmals bei den Salzburger Festspielen. Ihrer sängerischen Karriere schloss sich eine Tätigkeit als Gesangslehrerin an. 1990 übernahm sie, vorübergehend, die Position der Operndirektorin in Graz.
Gundula Janowitz trat an vielen großen Bühnen der Welt auf, regelmäßig zum Beispiel auch bei den Salzburger Osterfestspielen. An der Pariser Oper sang sie 1973 die Gräfin in einer legendären Neuinszenierung von Le nozze di Figaro (Dirigent Georg Solti, Regie Giorgio Strehler, Bühnenbild Ezio Frigerio).
Ihre Abschiedspremiere war im November 1987 an der Wiener Staatsoper die Klytämnestra in Christoph Willibald Glucks Iphigénie en Aulide (Dirigent Charles Mackerras, Regie Claus Helmut Drese, Bühnenbild Hans Schavernoch). Ihren offiziellen Bühnenabschied nahm Gundula Janowitz 1990.
Gundula Janowitz ist verheiratet mit dem Berliner Opernregisseur Nikolaus Sulzberger und lebt in der Umgebung von St. Pölten, Niederösterreich.
Stimme und Repertoire:
Gundula Janowitz' Stimme zeichnete sich durch einen sehr hellen, reinen, tremolofreien Ton mit geringem Vibrato und gleichmäßiger Atemtechnik aus und behielt ihren jugendlichen Klang und ihre Frische bis ins reifere Alter. Wie ihre vom Timbre her ähnlichen Vorgängerinnen Elisabeth Grümmer und Maria Stader und ihre Altersgenossin Elizabeth Harwood beherrschte sie vor allen Dingen das hohe und mittlere Register und den lyrisch-pathetischen Ausdruck. Ihrer vergleichsweise schwachen Emission zum Trotz versuchte sie sich gelegentlich in dramatischen (Sieglinde, Leonore) oder komischen Rollen (Marzelline, Rosalinde), doch wurde sie vor allen Dingen als Gräfin Almaviva, Pamina, Agathe, Eva, Gutrune, Arabella, Ariadne und Gräfin in Capriccio geschätzt. Bis auf wenige Ausnahmen mied sie fremdsprachliche Partien, sowie generell das moderne Repertoire, ausgenommen die bayerischen Komponisten Richard Strauss und Carl Orff.
Auszeichnungen:
1978 Joseph Marx-Musikpreis des Landes Steiermark
2000 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
2003 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark
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