Biografie

Er selbst schreibt über sein Leben:
Bei uns zu Hause wurde viel gesungen und musiziert. 7 Kinder, Vater, Mutter und Opa erfüllten unser Haus mit den unterschiedlichsten Klängen. Aus fast jedem Zimmer war ein anderes Instrument zu hören.

Mein Bruder Johannes und ich teilten uns ein Zimmer. Das Klavier diente als Raumteiler - auf der Rückseite befand sich mein Bett. Er übte zum hundertsten Mal einen Fingerlauf, ich machte mein Mittagschläfchen - kein Problem. Musik war eben ein Teil unseres Lebens.

Ich war der Jüngste und ein Nachzügler in Sachen Musik. Mit Geige fing ich an, dann mit Klavier, mit Trompete, und hielt nie lange durch.

Dann endlich entdeckte ich die Gitarre. Ich verliebte mich in sie und wir „heirateten". Bis heute sind wir unzertrennliche Freunde. Nach der Schule verbrachte ich stundenlang mit meiner neu gewonnenen „Partnerin" auf der Bettkante und übte wie ein Verrückter.

Mein erstes, großes Ziel war es, im Jugendkreis unserer Evangelischen Freikirche mitspielen zu dürfen. Bald hatte ich mein Ziel erreicht.

Bald fasste ich ein neues Ziel ins Auge und machte mit 15 den nächsten Sprung: Als Gitarrist durfte ich im übergemeindlichen Jugendchor „Christus-Sänger" mitspielen. Wahnsinn! Und dann Manfred Siebald! Er hatte es mir angetan. Ich vergötterte ihn und wurde sein Jünger, textete und sang, was das Zeug hielt. Es folgten 2 eigene LPs, die Mitwirkung im „Neukirchener Team“ und in der Gospelgruppe „Aufwind“, hauptberuflicher Musikreferent und Anbetungsleiter in einer Evangelischen Freikirche West-Berlins…

Bald war ich – noch als Teenager - immer häufiger auch allein unterwegs, um als evangelistischer Interpret christliche Veranstaltungen zu umrahmen oder Konzerte zu geben. Der Teenager-Bonus und der Vorteil, zur ersten Generation moderner christlicher Musik in Deutschland zu gehören, öffneten mir die Türen.

Das bisschen Erfolg stieg mir zu Kopf, gleichzeitig wurde ich immer unzufriedener. Mitten in das immer größer werdende Loch meiner Seele ereilte mich eine Nachricht, die mich aufhorchen ließ: Es gibt im christlichen Leben mehr als die Anfangs-Erfahrung der Bekehrung und Wiedergeburt, mit dem anschließenden Bemühen, ein immer besserer Christ zu werden. Mit 6 Jahren hatte ich bereits eine bewusste Lebensübergabe an Jesus Christus vollzogen. Dank meiner lieben Eltern (mein Vater ging im September 2003 nach Hause, meine Mutter im Januar 2008) hatte ich begriffen: Jesus Christus ist auch für mich am Kreuz von Golgatha gestorben, um die Todesstrafe für meine Sünde auf sich zu nehmen. Seine Auferstehung heißt gleichzeitig: Ich bin mit ihm „auferstanden“, um in seiner Gnade jetzt ein neues, befreites Leben führen zu können.

Als Student lernte ich dann dank einer theologischen Lektüre die Realität des Heiligen Geistes in einer tieferen Weise kennen. Die Begeisterung über diese Neuentdeckung alter biblischer Wahrheit ließ mich hoffen, dass alles ab jetzt nur noch bergauf gehen würde. Die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.
Gott wollte mehr für mich als ein paar flüchtige Gefühls-Erfahrungen. Sein Ziel war eine tief greifendes 'In mir Wohnen'. Es folgten viele Lebenskrisen, Hochs und Tiefs, beruflich, familiär, im Bereich der Musik.

Fast hätten sich meine liebe Frau und ich uns 1997 für immer voneinander getrennt. Was für eine Horrorvorstellung, auch wenn ich an meine vier 'Lieblingssöhne' denke. Wir können wahrlich ein Lied davon singen, wie gut unser Gott ist und dass er Beziehungen heilen kann und will. Heute sind wir glücklicher denn je miteinander verheiratet.

Heute schaue ich zurück und bin dankbar - auch für die vielen schmerzlichen Entwicklungen. Etwas Gutes ist gewachsen.

Und immer wieder entstanden in den letzten Jahren neue Lieder, die ich nun auf „Türen gehen auf“ einem größeren Hörerkreis zu Gehör bringen darf.

Anbetung ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Anbetung aber muss vor allem gelebt werden.

Wo könnte man dies besser lernen als in der eigenen Familie. Claudia und ich beendeten unsere Stammhalter-Produktion, nachdem auch das vierte Kind ein Junge war. Sechs Personen in einem Haushalt schienen uns Herausforderung genug. Der Älteste, Matthias, ist inzwischen 26 und mit Anne verheiratet, Oliver ist 24 und mit Evy verheiratet, Christopher ist 22 und Raphael 20 Jahre alt.

Als wir noch alle zusammen waren, hatten wir fast jeden Samstag, nach dem einzigen, gemeinsamen Frühstück der Woche, „Familienzeit“ - für jeden absolut freiwillig, versteht sich. Mit Klavier, Gitarre, Cajon und Gesang lobten wir Gott und erlebten seine Gegenwart. Dann beteten wir füreinander, für andere Personen, für das Eingreifen Gottes in schwierigen Situationen. Diese Zeiten gemeinsamer Anbetung haben unser Familienleben geprägt. Eigentlich ist die CD "Türen gehen auf" irgendwie auch aus diesen Familienzeiten entstanden.

Inzwischen gibt es eine neue CD zugunsten des Hilfswerkes Open Doors, die ich gemeinsam mit 40 anderen Musikern und Sängern produzieren durfte: Sie heißt "grenzenlos / Musiker geben verfolgten Christen eine Stimme" (mehr Infos und kostenlose Bestellung hier).

Durch diese CD hat sich hat sich Vieles verändert. Claudia und ich sind jetzt häufig unterwegs (ich hauptamtlich als Öffentlichkeitsreferent), um im Rahmen von Open Doors Gemeinden und christliche Gruppen auf die Situation verfolgter Christen aufmerksam zu machen und zum Gebet und zur Unterstützung für sie zu ermutigen. Fast jeden Tag beten wir zwei zusammen, singen zu Gott Anbetungslieder und treten in Fürbitte ein für unsere Kinder, für Freunde, Bekannte und Verwandte - und nicht zuetzt für unsere verfolgten Geschwister.

Der CD-Titel Türen gehen auf hat sich also bewahrheitet: Open Doors - die Türen sind offen. Und neue offene Türen warten schon auf uns.

Hartmut Nitsch

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