Biografie
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Geburtstag
26. Oktober 1934
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Geboren in
Angers, Maine-et-Loire, Pays-de-la-Loire, Frankreich
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Gestorben
5. März 2019 (mit 84 Jahren)
Jacques Loussier (* 26. Oktober 1934 in Angers) ist ein französischer Pianist und Arrangeur.
Bereits mit 10 Jahren nahm er Klavierunterricht. Sein erstes Bach-Stück, ein Präludium aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, spielte er zum Verdruss seiner Familie vierzig-, fünfzigmal hintereinander. „Und dann ist es passiert; ich habe kleine Änderungen ausprobiert, das Thema umspielt.“ Diese Eigenart sowie die große Liebe zu Bach behielt Jacques Loussier auch bei, als er seine Geburtsstadt Angers verließ, um am Pariser Konservatorium beim berühmten Yves Nat zu studieren. Es hieß bald, der Fünfzehnjährige besäße alles, um als Starpianist herauszuragen, wenn da nicht diese „Schwäche“ wäre, sich selbst bei Prüfungen nicht hundertprozentig an die Notenvorlage zu halten.
Bekannt wurde er mit seinen verjazzten Interpretationen vieler Werke von Johann Sebastian Bach. Auf diese ungewöhnliche Kombination kam Loussier 1959 während seines Studiums, als er unter seinen Kommilitonen schon weitreichenden Ruhm genoss, worauf er das Play Bach Trio gründete, mit dem er diese modernen Interpretationen aufführte und auf Schallplatten einspielte. Zum wie ein Klaviertrio im Jazz instrumentierten Ensemble gehörten Bassist Pierre Michelot und Schlagzeuger Christian Garros.
1978 löste Loussier das Trio aufgrund zu hoher Tournee-Belastung („Ich bin reisemüde“) und dem Willen, sich eigenen Kompositionen und dem Weinbau zu widmen auf. Er zog sich in sein Chateau Miraval in der Provence zurück. Kurz darauf richtete Loussier ein eigenes Aufnahmestudio ein, wo er an Kompositionen für akustische und elektrische Instrumente arbeitete. Er arbeitete auch mit Musikern wie Pink Floyd, Elton John, Sting, Muse, Sade, Steve Winwood und Yes zusammen. Teile des legendären Pink-Floyd-Albums The Wall wurden in seinem Studio aufgenommen.
1985, dreihundert Jahre nach der Geburt von Bach, gründete er das „Play Bach Trio“ erneut mit zwei im Jazz ausgewiesenen Partnern. Seine Begleiter in diesem zweiten „Play Bach Trio“ waren zunächst Vincent Charbonnier (Bass) und André Arpino (Schlagzeug). Als Charbonnier 1997 einen Schlaganfall erlitt, trat der Jazz-Bassist Benoît Dunoyer de Segonzac an seine Stelle. In jüngerer Zeit machte er Aufnahmen mit Interpretationen von Kompositionen von Eric Satie, Claude Debussy, Maurice Ravel, Antonio Vivaldi und anderen.
Am 28. Juli 2004 spielte das Trio im Rahmen des MDR-Musiksommers ein Konzert ausgewählter Stücke von Bach, Debussy etc. in der Thomaskirche zu Leipzig.
Glenn Gould, der legendäre Bachinterpret, soll einmal über Loussier gesagt haben: „Play Bach is a good way to play Bach”
Diskografie:
1959: Play Bach No 1/Play Bach No 2/Play Bach No 3
1962: Jacques Loussier joue Kurt Weill
1963: Play Bach No 4
1964: Play Bach No 5
1965: Play Bach aux Champs Elysees
1972: Dark of the Sun
1974: Jacques Loussier at the Royal Festival Hall/Jacques Loussier et le Royal Philarmonic Orchestra
1979: Pulsion/Pulsion sous la Mer
1982: Pagan Moon
1985: The Best of Play Bach
1986: Bach to the Future
1987: Jacques Loussier Live in Japan/Bach to Bach
1988: Brandenburg Concertos
1990: Lumieres
1993: Play Bach 93 Volume 1/Play Bach 93 Volume 2
1994: Play Bach aujourd'hui
1995: Jacques Loussier plays Bach
1997: Jacques Loussier plays Vivaldi
1999: Ravel's Bolero/The very best of Jacques Loussier Air on a 'G' string
2000: Bach Book Anniversary/Bach's Goldberg Variations/Plays Debussy
2001: Baroque Favourites
2004: Impressions of Chopin's Nocturnes
Jacques Loussier Trio:
1973: Jacques Loussier Trio „6 Master Pieces“
1996: Jacques Loussier Trio Plays Bach
1998: Jacques Loussier Trio Satie
2002: Jacques Loussier Trio Handel
2003: Jacques Loussier Trio Beethoven
2005: Jacques Loussier Trio Mozart Piano Concertos 20-23
Weblinks
http://www.loussier.com – Offizielle Webpräsenz
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