Biografie

  • Geburtstag

    30. Januar 1697

  • Geboren in

    Scheden, Niedersachsen, Deutschland

  • Gestorben

    12. Juli 1773 (mit 76 Jahren)

Quantz wurde 1697 als fünftes Kind des Hufschmieds Andreas Quantz in Oberscheden im gerade erst gebildeten Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg geboren. Nach dem Tod der Eltern (1702 und 1707) übernahmen sein Onkel Justus Quantz, der Stadtmusikus in Merseburg war, und der Organist Johann Friedrich Kiesewetter die Ausbildung. Auch der Onkel starb bald und Quantz wurde bei dessen Nachfolger Johann Adolf Fleischhack weiter ausgebildet. Im Jahr 1713 kam er als „Geselle“ nach Radeberg und wurde 1714 Stadtpfeifer in Pirna. In seiner Ausbildung als Stadtpfeifer erlernte er Violine, Oboe, Trompete, Zink, Waldhorn, Posaune, Blockflöte, Fagott, Violoncello, Gambe und Kontrabass . Nach Abschluss der Ausbildung bekam er im März 1716 eine Anstellung in der Stadtkapelle Dresden (Oboe und Flöte). Nach zwei Jahren im Dienste des dortigen Stadtmusikus wechselte er als Oboist an die Polnische Kapelle Augusts II., mit der er regelmäßig nach Polen reiste.

Um beruflich weiter zu kommen, studierte er 1717 bei Jan Dismas Zelenka und Johann Joseph Fux in Wien; im Jahr darauf nahm er in Dresden Querflötenunterricht beim französischen Flötisten Pierre-Gabriel Buffardin und begann zu komponieren. Eine Studienreise führte ihn in den Jahren 1724 bis 1726 nach Italien, wo er bei Francesco Gasparini, dem Konzertmeister des Lateran in Rom, Kontrapunkt studierte, in Neapel Alessandro Scarlatti begegnete, Freundschaft mit dem Kastraten Farinelli schloss und in Venedig sein musikalisches Vorbild Vivaldi hörte. Von 1726 bis 1727 hielt er sich in Paris und London auf, wo ihn Georg Friedrich Händel drängte, in England zu bleiben. Durch diese Reisen kam er auch mit der aufkommenden Frühklassik in Kontakt.

Im Jahre 1728 wurde er Flötist bei der Sächsisch Königlichen Kapelle und lernte den damaligen preußischen Kronprinzen Friedrich kennen, dem er fortan Flötenunterricht erteilte, was der Soldatenkönig jedoch sofort verbot. Quantz selber erzählte Nicolai, wie er sich einmal bei einer der Kontrollen von Friedrichs Vater im Schrank verstecken musste. 1737 heiratete Quantz Anna Rosina Carolina Schindler. Wie Marpurg berichtet, nahm sie ihm das Eheversprechen auf dem Totenbett ab, um gleich darauf wieder zu gesunden - die Ehe wurde nicht sehr glücklich, es war in Berlin allgemein bekannt, dass sie ihren Ehemann tyrannisierte. Nachdem Friedrich König geworden war, bot er Quantz 1741 so vorteilhafte Bedingungen an, wenn er sein Kammermusikus und Hofkomponist würde, dass Quantz annahm. Am preußischen Hof in Berlin und Potsdam erteilte er Friedrich täglich Unterricht, leitete Hauskonzerte und komponierte. Er genoss das Privileg, das Spiel des Königs kritisieren zu dürfen und begleitete ihn zeitweise ins Feldlager. Außerdem baute er selbst Flöten, verbesserte sie durch Hinzufügung der zweiten Klappe und schrieb 1752 das Flöten-Lehrbuch Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen (die Traversflöte hatte sich auch im französischen Stil durchgesetzt).
Adolph Menzel: Flötenkonzert in Sanssouci. Rechts an der Wand lehnend Johann Joachim Quantz. Nicht zeitgenössisches Gemälde des 19. Jh.
Berliner Sonderbriefmarke zum 200. Todestag 1973

Quantz blieb bis zu seinem Tod am Hof Friedrichs. Im Jahr 1755 erschien in den „Historisch-kritischen Beyträgen zur Aufnahme der Musik“ von Friedrich Wilhelm Marpurg eine Autobiografie; eine weitere folgte 1762 auf italienisch, sein Urneffe Albert Quantz würdigte ihn 1877 besonders ausführlich.

Der König ließ Quantz' Grab in Potsdam mit Plastiken der Gebrüder Räntz ausschmücken. Er war zunächst in der Nauener Vorstadt begraben und wurde 1865 umgebettet auf den Alten Friedhof (Heinrich-Mann-Allee) in der Teltower Vorstadt, seine dortige Grabstätte wurde 1994 vollständig erneuert. (Foto vgl. Foto des Grabmals)

Die Kompositionen Quantz sind zum größten Teil für Querflöte bestimmt. Darunter finden sich mehr als 200 Flöten-Solosonaten, etwa 300 Flötenkonzerte, 45 Triosonaten und 9 Hornkonzerte.

Weiter sind Flötenduos, -terzette und -quartette überliefert, und neben Liedern die Neuen Kirchenmelodien … (Choralmelodien zu 22 Oden von Gellert aus 1760).

Die meisten Werke liegen nur als Handschriften vor, da nur sehr wenige Stücke im Druck erschienen sind. In seinem Geburtsort Scheden finden regelmäßig Konzerte mit Quantz’ Werken statt. Seine Flötenschule Versuch einer Anweisung die Flöte traversière zu spielen (1752) wurde noch 1992 in München & Kassel neu ediert. Auf eine Kritik seiner Flötenschule erwiderte er in Marpurgs „Beiträgen“ 1755 mit Application pour la flûte traversière à deux clefs, o.J.

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