Biografie
Marko Perković Thompson (* 27. Oktober 1966 in Čavoglave, Jugoslawien, heute Kroatien) ist ein erfolgreicher kroatischer Pop-/Rocksänger und Komponist, der wegen seiner Liedtexte, von denen einige stark neofaschistisch konnotiert sind oder aus dem Repertoire der Ustaše stammen, heftig kritisiert wird.
Den Spitznamen Thompson, der gleichzeitig der Name seiner Band ist, hat Perković als Anspielung auf die im Kroatienkrieg von ihm benutzte Maschinenpistole der Marke Thompson erhalten. Bei der Verteilung der Waffen kam Perković zu spät und stellte die Frage, wo seine Waffe geblieben sei. Daraufhin erhielt er eine alte Thompson, die noch verfügbar war. Von da an zogen ihn seine Kameraden mit dieser Waffe auf und gaben ihm seinen Spitznamen.
Perković wuchs in Čavoglave auf, wo er zunächst als Barkeeper und Automechaniker arbeitete. Einen ersten Erfolg als Musiker hatte er 1991 mit dem nationalistisch-agitatorischen Lied „Bojna Čavoglave“ (Bataillon Čavoglave) mit dem er zu Beginn des Kroatienkrieges zum Kampf gegen serbische „Tschetnik-Banden“ aufrief. 1998 veröffentlichte er sein 4. Album Vjetar s Dinare („Wind aus Dinara“), das ein kommerzieller Erfolg wurde. Seit der Veröffentlichung des Albums E, moj narode („Oh, mein Volk“) 2002 gehören Perkovićs' Songs zu der bestverkauften Musik in Kroatien.
Seine gleichnamige Welttournee startete Perković im September 2002 vor 40.000 Besuchern in Split. Die Tournee, während der er auch sein bestbesuchtes Konzert in Deutschland in Frankfurt am Main vor 13.000 Besuchern gab, endete im Mai 2005 in Melbourne.
Sein neustes Studioalbum Bilo jednom u Hrvatskoj („Es war einmal in Kroatien“) verkaufte sich annähernd 120.000 mal - für kroatische Verhältnisse ein riesiger kommerzieller Erfolg.
Auf seiner aktuellen Welttournee mit dem Namen Bilo jednom u Hrvatskoj („Es war einmal in Kroatien“) tritt Thompson in 57 Orten weltweit auf, dabei u.a. in Frankfurt und Stuttgart.
Perković ist mit 20 % am kroatischen Radiosender Narodni Radio („Volksradio“) beteiligt.
Aufgrund seiner neofaschistischen und militaristischen Texte ist Perković eine umstrittene Figur. Neben seiner Auffassung, dass die bosnische Herzegowina integraler Bestandteil Kroatiens sei, wird insbesondere seine Nostalgie für den Faschismus des Ustaša-Regimes wegen dessen Ermordung tausender Roma, Serben und Juden kritisiert. So singt er faschismusverherrlichende Texte; auf seinen Konzerten werden von Fans Nazi-Grüße gezeigt. Besondere Beachtung fand dabei das Lied Jasenovac i Gradiška Stara („Jasenovac und Stara Gradiška“), in dem er den in den Lagern des KZ Jasenovac begangenen Völkermord verherrlichte. Wegen seiner politischen Agitation warf ihm ein Kolumnist der Zeitung Slobodna Dalmacija deshalb vor, in seinem Konzert in Split 2002 eine xenophobe Stimmung in die nach Ansicht des Journalisten aufgeschlossene Hafenstadt getragen zu haben.
Perković widmete einen Teil seiner Konzerteinnahmen der Verteidigung des vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien angeklagten mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ante Gotovina und des mittlerweile mehrfach in Kroatien verurteilten Kriegsverbrechers Mirko Norac.
Die kroatische Fußballnationalmannschaft wurde kritisiert, weil sie sich zur EM 2008 mit Liedern von Thompson auf die Spiele einstimmte.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Marko_Perkovic_Thompson)
Ein anlässlich der EURO 2008 in Kärnten (Österreich) hauptsächlich für zu erwartende kroatische Schlachtenbummler geplantes Konzert von Marko Perković
wurde wegen der von dem Sänger vertretenen politischen und ideologischen Ansichten von den Behörden untersagt.
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