Biografie
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Geburtstag
20. Juli 1932
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Geboren in
Seoul, Korea, Republik
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Gestorben
29. Januar 2006 (mit 73 Jahren)
Nam June Paik (* 20. Juli 1932 in Seoul, Südkorea; † 29. Januar 2006 in Miami, Florida) war ein aus Südkorea stammender US-amerikanischer Musiker und bildender Künstler und gilt als ein Begründer der Video- und Medienkunst.
Nam June Paik war ein Pionier der Videokunst, der nach eigenen Aussagen von Karl Otto Götz dazu angeregt wurde, sich auf künstlerische Art und Weise mit dem Medium Fernsehen auseinander zusetzen. Er war ursprünglich Komponist und studierte bei Karlheinz Stockhausen in Köln. Erst später, als Mitglied der Fluxus-Bewegung, wurde er bildender Künstler. Nam June Paik war von 1979 bis 1996 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebte aber hauptsächlich in New York.
Nam June Paik stammt aus der Familie eines koreanischen Textil- und Stahlunternehmers, die zu Beginn des Koreakrieges 1950 über Hongkong nach Tokio floh. Hier studierte Paik von 1952 bis 1956 westliche Ästhetik, Musik- und Kunstwissenschaften. Gegenstand seiner Abschlussarbeit war das Werk des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg. Im selben Jahr setzte Paik sein Musikstudium (Musikgeschichte) an der Münchner Universität fort und studierte darüber hinaus Komposition bei Wolfgang Fortner an der Hochschule für Musik Freiburg. Von 1958 bis 1963 arbeitete er mit Karlheinz Stockhausen im Kölner Studio für elektronische Musik des WDR. Er versuchte, neue Wege für die Musik zu finden, inspiriert wurde er dabei von dem US-amerikanischen Komponisten John Cage, dem er in seiner Komposition Etude for Piano Forte 1960 die Krawatte abschnitt.
In den Aufführungen von Stockhausens Komposition Originale 1961 vertrat er den Beruf des Musikers. Hierbei entwickelte Nam June Paik das Konzept der „Aktionsmusik“, bei der er auch Instrumente zertrümmerte und zufällige Geräusche mit klassischen Klängen mischte, die auch u.a. auch aus Tonbandgeräten kamen.
Als Mitglied von Fluxus trat er in den frühen 1960er Jahren mit diversen Performances auf, gelangte auf diesem Weg zur experimentellen Kunst und schließlich zur Arbeit mit Fernsehern als Kunstobjekten. Zunächst arbeitete er nicht mit Video, sondern manipulierte Fernseher, so dass sie das vorhandene Fernsehprogramm verändert und verzerrt wiedergaben. Er baute auch Klanginstallationen mit experimentell modifizierten Schallplattenspielern und Tonbandgeräten. Nachdem Sony in den späten 1960er Jahren erschwingliche Videokameras und -rekorder auf den Markt brachte, ging er dazu über, auch Videobänder zu produzieren. Bei einem „24 Stunden-Happening“ zusammen mit Joseph Beuys in der Galerie Parnass in Wuppertal am 5. Juni 1965, bei dem Paik Robot Opera aufführte, verkündete Paik: „Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück“.
Gemeinsam mit dem japanischen Ingenieur Shuya Abe entwickelte er einen analogen Videosynthesizer, mit dem Fernseh- und Videobilder technisch – z.B. mit Farbveränderungen – manipuliert werden konnten. Die mit dem Videosynthesizer manipulierten Bilder wurden Grundlage seiner Videoinstallationen und Videobänder. Sein Video „Global Groove“ von 1973 nahm die Ästhetik von Musikvideos vorweg.
In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren arbeitete er viel mit der Cellistin Charlotte Moorman zusammen. Bei einer Performance 1967 in New York, bei der die beiden Künstler nackt aufgetreten waren, wurden sie von der Polizei festgenommen.
Seit 1980 erstellte Paik hauptsächlich Multi-Monitor-Videoinstallationen, in denen er Fernsehmonitore zu Skulpturen anordnete und mehrere Videosequenzen auf ihnen simultan mit rhythmischen Umschaltungen abspielte. Nam June Paik wurde US-Bürger und heiratete 1977 die japanisch-amerikanische Videokünstlerin Shigeko Kubota. Er erhält die Berufung zur Teilnahme an der documenta 6 im selben Jahr in Kassel. Nam June Paik war auch Teilnehmer der documenta 8 im Jahr 1987.
(Quelle: u.a. Wikipedia)
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