Biografie
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Jahre aktiv
1990 – heute (35 Jahre)
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Gegründet
Backnang, Baden-Württemberg, Deutschland
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Mitglieder
- Pazzer (1990 – heute)
- Roberto Garcia (1991 – 2000)
- S. P. Senz (1990 – heute)
- Senf (2002 – heute)
Totenmond ist eine deutsche Band aus Backnang.
Bandgeschichte
Die Band wurde 1984 von S. P. Lenz und Olaf „Pazzer“ ursprünglich als Punkband mit dem Namen „Wermut“ gegründet. 1986 stieg Attila als Sänger ein, der jedoch nach einem Jahr die Band wieder verließ und durch Schiff ersetzt wurde. 1988 spielten Wermut vor allem in verschiedenen Jugendclubs, 1989 verlässt auch Schiff die Band wieder.
Ein Jahr später wurde die Band in „Totenmond“ umbenannt, 1991 stieg der Bassist Roberto Garcia ein, und Olaf übernahm ab 1992 den Gesang. Wie Wermut spielten auch Totenmond anfänglich vor allem in Jugendclubs. 1993, 1994 und 1995 wurden die drei Demobänder herausgegeben, wobei das dritte den Titel „Die Schlacht“ erhielt. Ihr erstes Album „Lichtbringer“ wurde 1996 veröffentlicht im Anschluss tourte die Band gemeinsam mit Atrocity, In Flames und Heavenwood durch Deutschland.
Die Band wurde Mitte der neunziger Jahre, nach den Erfolgen von Rammstein, immer wieder mit der „Neuen Deutschen Härte“ in Verbindung gebracht. Ein Vergleich, welcher allerdings mehr den finanziellen Interessen diverser Plattenfirmen zu verdanken war und nicht als objektive Bewertung der Musik Totenmonds verstanden werden sollte.
1997 erschien die EP „Väterchen Frost“, und Totenmond traten erstmals auf dem „Wacken Open Air“, dem Dynamo-Festival und dem Force-Attack-Festival auf. Danach absolvierten sie zusammen mit Spudmonsters und Crisis eine Europa- und mit Orphanage sowie Within Temptation eine Deutschland-Tournee.
1998 erschien mit „Fleischwald“ das zweite Album, und ein Jahr später folgten weitere Festivalauftritte auf dem (With-Full-Force-, Force-Attack- und dem Wacken-Open-Air-Festival). Nach den Festivals ging die Band nochmals auf eine Europa-Tour, diesmal zusammen mit Bolt Thrower, Crowbar und Disbelief.
Im Jahr 2000 folgte das dritte Album Reich in Rost, und Roberto Garcia stieg aus der Band aus, im Jahr darauf erschien das vierte Album Auf dem Mond ein Feuer, auf welchem die Band einige Punk-Lieder aus den 1980er Jahren nachspielte. Mit „Senf“ erhielt die Band 2002 auch wieder einen Bassisten und trat 2003 erneut auf dem With-Full-Force-Festival auf. Ein Jahr später wurde Unter Knochen und 2005 TonbergUrtod veröffentlicht.
Am 25. April 2008 erschien das Album Thronräuber.
Der Musikstil von Totenmond ist schwer zu definieren. In ihre Musik sind Punk, Thrash Metal, Black Metal und teilweise sogar Grindcore eingeflossen. Totenmond richten ihre Texte oft gegen alle Formen von politischem und religiösem Extremismus und sind teils nur schwer zu deuten.
Vorurteile
Die Vorurteile, die Band sei rechtsradikal, basieren meist auf der äußeren Erscheinung der einzelnen Mitglieder und möglicherweise auf den Covern diverser CDs (Das Cover von "Reich in Rost" zeigt bspw. die Zeichnung einer zerbombten Stadt mit Kreuzen im Vorder- und dem Reichsadler im Hintergrund). Die Texte, welche oft mit vielen Metaphern versehen wurden und daher zwischen den Zeilen gelesen werden müssen, sprechen allerdings eine andere Sprache. So heißt es etwa im Lied „Vaterland“ vom Album „Lichtbringer“:
„Nieder stieg er zu den Brettern
laut und kränklich war ihr Flehn
einsam schwelt voll Wut der Retter
und sein Wille brach die Seelen
Heimatrausch hoch liebstes Spiel
jeder frisst aus seiner Hand
Stolz – treibt das Wort zum Ziel
kläglich schweigt das Vaterland
Vaterland Vaterland“
Ferner sind in den Booklets der letzten beiden Alben „Gegen-Nazis“-Grafiken abgedruckt und auch die ironische Danksagung „Pazzers“ im Booklet von „Unter Knochen“ macht deutlich, dass die Band sich zwar bewusst ist auch von Rechtsradikalen gehört zu werden aber diesen geistig keinesfalls nahe zu stehen:
„Dank all den braunen Heulsusen, die auch für dieses Album ihr sauer verdientes Geld verschwendet haben, zum Wohle einer links anarchistischen Propaganda. Heil Hinkel!“
Weiterhin finden sich auf der CD "Auf dem Mond ein Feuer" so gut wie nur Cover von Punkbands mit eindeutig antifaschistischen Botschaften in den Texten. Auch der Track "Marschieren" der Vorgängerband "Wermut" aus dem Jahr 1985 bezieht klar Position gegen Rechtsextremismus:
„Kleine Geister, dafür Zweimeterschränke
schmieren ihren Dreck an Häuserwände
Feig in Überzahl so muss das wohl sein
schlagen sie auf Wehrlose ein
Dort marschieren sie wieder
“
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