Biografie
Am 27.Januar 1920 wurde Helmut Zacharias in Berlin geboren.
Am 28. Februar 2002 starb er nach langer Krankheit, mit 82 Jahren in der Schweiz.
Helmut Zacharias begann mit vier Jahren Geige zu spielen.
Er konnte bereits Noten lesen, bevor er in die Schule kam.
Mit seinem Vater, einem Komponisten und Geiger, trat er schon als Kind öffentlich auf.
Er machte Weltkarriere: als Der Zaubergeiger feierte er nicht nur in Europa Riesenerfolge sondern auch in den USA. Dort landeten seine Unterhaltungsmelodien in den Hitlisten.
Helmut Zacharias zählte bereits im Alter von sechzehn Jahren zu den Wunderkindern.
Erste musikalische Gehversuche unternahm das junge Talent bereits als Zweieinhalbjähriger auf einer Blechgeige, die sein Vater, der Geiger Karl Zacharias, für ihn angefertigt hatte.
Im Alter von vier Jahren begann für den Frühbegabten der seriöse Unterricht, mit 6 absolvierte er seinen ersten öffentlichen Auftritt, zwei Jahre später war er der jüngste Student in der Meisterklasse an der Akademischen Hochschule in Berlin.
Er liebte die heiße Swingmusik der 40er Jahre ebenso wie die ernste Klassik, und wenn der Zeitgeist es erforderte, begab er sich mit gleicher Begeisterung auch auf die Bühne des deutschen Schlagers, mit dem er vor allem in den 60er und 70er Jahren große Erfolge feierte.
Von Beginn seiner professionellen Laufbahn an hatte der unnachahmliche Klang seines Instruments einen großen Wiedererkennungswert. Gepaart mit seiner virtuosen Spieltechnik entwickelte sich aus dieser Kombination der einzigartige Zacharias-Sound. Ein Novum, an dem er als Arrangeur schon lange vor dem Erscheinen von Mantovani, Ray Conniff, James Last, Bert Kaempfert und anderen Soundtüftlern gebastelt hatte.
Helmut Zacharias arrangierte mehr als 1500 Musikstücke, komponierte hunderte von Titel und verkaufte 14 Millionen Schallplatten. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter den "Welt-Oscar" der leichten Musik und das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Helmut Zacharias lebte über 30 Jahren mit seiner Frau und Managerin am Lago Maggiore in der Schweiz. Sie haben drei Kinder.
Unvergesslich sind Helmut Zacharias' Interpretationen und Bearbeitung der Melodien. Seine Komposition "Tokyo Melody" zum Beispiel kletterte 1964 in britischen Charts auf Platz 1.
Sein "Frag den Wind" errang 1966 beim brasilianischen Chanson-Wettbewerb in Rio de Janeiro ebenfalls den ersten Platz.
Diese und unzählige andere Erfolge brachten dem schon 1937/38 mit dem Bernhard Molique- und dem Fritz Kreisler Preis ausgezeichneten Geigen- Virtuosen eine Vielzahl von weiteren Auszeichnungen.
Tragischerweise musste der große Künstler seine Karriere leider beenden. Seinen letzten Auftritt hatte er 1995 in der ZDF- Sendung "Melodien für Millionen".
Helmut Zacharias war schwer erkrankt. Die Diagnose: Alzheimer. Schon Mitte der 90er Jahre zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Selbst kaum einer der Freunde wusste um die Krankheit, bis die Familie Zacharias, nach Veröffentlichung eines böswillig frei erfundenen Zeitungsartikels, das Stillschweigen brach und durch die folgenden Aktivitäten erheblich dazu beitrug, das Thema in der Öffentlichkeit endlich zu enttabuisieren, denn die Alzheimerkrankheit ist weit verbreitet, alleine in Deutschland sind etwa eine Million Menschen betroffen.
Für Zacharias, der Anfang der vierziger Jahre die Klassik gegen den Swing eintauschte, folgte auf die Zeit als Soldat, die er zusammen mit dem späteren Rias Tanzorchesterchef Werner Müller als Funker bei der Luftwaffe absolvierte, ein Engagement beim neu gegründeten Orchester des Berliner Rundfunks.
Neben Gerhard Wendland und Freddy Quinn wurde er zu einem der ersten großen Plattenstars der Nachkriegszeit. 1950 wählte der amerikanische Sender AFN Frankfurt "Deutschlands Mister Geige" zum besten Jazzgeiger der Welt.
Zahlreiche Aufnahmen folgten, und kaum ein anderer deutscher Musiker machte Swing in Deutschland so populär wie Zacharias. Ob nun "Boogie for Geige", "Ich küsse ihre Hand, Madame" oder "Somewhere My Love" Zacharias prägte das musikalische Wir-Gefühl einer Generation, die mit Hans-Joachim Kulenkampf, Peter Frankenfeld und Hans Rosenthal das Fernsehen entdeckte.
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