Baroque Pop ist ein Musikstil, der sich Mitte der 1960er Jahre an der Westküste der Vereinigten Staaten und in Großbritannien entwickelte. Das Genre beschreibt eine Verschmelzung von Rock- oder Popmusik mit Elementen der Klassischen Musik, insbesondere Barockmusik.
Die Zusammenführung der Gattungen kann einerseits in Form von Bezugnahme auf die traditionelle Kunstmusik erfolgen, wie beispielsweise A Whiter Shade of Pale (1967) der britischen Band Procol Harum, welches sich stark an der Komposition Air aus der Suite Nr. 3 D-Dur von Johann Sebastian Bach orientiert. Zumeist lehnt sich die Musik des Baroque Pop auch an die klassische Kompositionslehre (Kontrapunkt und Harmonik) an. Andererseits kann das Fusionsgenre eine Erweiterung des Instrumentariums umfassen: Neben den typischen Instrumenten der Populärmusik wie Gitarre oder Schlagzeug zeichnet sich Baroque Pop durch orchestrale Arrangements mit Streich-, Blas- und Zupfinstrumenten aus. Ein bekanntes Beispiel ist der Song God Only Knows (1966) von The Beach Boys, auf dem auch Waldhorn, Violinen, Kontrabass und Klarinette zu hören sind.
Der Terminus „Baroque Pop“ kam erst nach der Blütezeit des Genres auf und setzte sich in den 1990er Jahren durch. Zu dieser Zeit gab es mit dem Chamber Pop, einer Kombination von Pop mit Kammermusik, einen stilistischen Nachfolger. Die Musikjournalistin Lillian Roxon verwendete den Begriff „Baroque Rock“ bezüglich barocker Stilzitate in der Rockmusik bereits 1969. Synonym wird selten auch der Terminus „Classical Rock“ gebraucht, nicht zu verwechseln mit Classic Rock. Die Synthese von Rock mit Klassik findet sich auch im Progressive Rock und Symphonic Rock wieder, beispielsweise bei Electric Light Orchestra oder The Nice.
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